Zusätzliche Aufträge für deutsche Werften durch die Coronavirus-Krise

Zusätzliche Aufträge für deutsche Werften durch die Coronavirus-Krise

© Phoenix Reisen
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Durch die Coronavirus-Krise und den temporären Stillstand in der Kreuzfahrtbranche erhalten deutsche Werften zusätzliche Aufträge

Die Coronavirus-Krise hat die Welt fest im Griff und wirkt sich auf vielfältige Branchen im In- und Ausland aus. Besonders hart trifft es den Tourismus und die Kreuzfahrtbranche. Nahezu alle Reedereien haben vorübergehend den Betrieb eingestellt und die Schiffe stehen still. Sie parken in Häfen oder liegen vor der Küste auf Reede. Einige von ihnen werden aber auch einem außerplanmäßigen Werftaufenthalt zugeführt. Davon profitieren auch die deutschen Werften. Aber dies stellt die Werften auch vor Herausforderungen bezüglich Sicherheits- und Vorsorgemaßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter. Schließlich müssen auch hier die Abstands- und Hygieneregelungen eingehalten werden.
Die Papenburger Meyer Werft, die jedoch nur auf Neubauten spezialisiert ist, zum Beispiel hat ein Zonenkonzept eingeführt, bei dem verschiedene Mitarbeiter einer bestimmten Zone zugewiesen werden und diese nicht verlassen dürfen. So könne man den Abstand zwischen den Mitarbeitern besser einhalten. 
So wird sich jede Werft zwar über die zusätzlichen Aufträge freuen, jedoch stellt es sie auf Grund der einzuhaltenden Regelungen und des kurzfristigen Vorlaufs auch vor Herausforderungen.

Vorgestern ist die MS Amadea, die für Phoenix Reisen unterwegs ist, in Bremerhaven angekommen, hat die Gäste ausgeschifft und wird demnächst der nahe gelegenen Llyod Werft zugeführt. Welche Arbeiten konkret durchgeführt werden, ist aktuell nicht bekannt. 

Morgen wird die MS Amera – ebenfalls Phoenix Reisen – in Bremerhaven erwartet und dort ihre Passagiere ausschiffen und sich danach auf den Weg nach Emden machen, wo sie in die Werft der Emder Werft- und Dock GmbH gebracht wird. Diesen Weg wird auch die MS Albatros beschreiten, die am kommenden Dienstag in Bremerhaven erwartet wird.
Für die Emder Werft ist es ein Einstieg in die Wartung von Kreuzfahrtschiffen. Dort wurden bereits andere Schiffe umgeparkt um Platz für die MS Amera und die MS Albatos zu machen. Auch hier steht der Umfang der Arbeiten noch nicht fest. Dazu müsse man die Schiffe zunächst begutachten.

Der NDR berichtet, dass Reedereien versuchen Werfttermine vorzuziehen, weil Kreuzfahrten bis auf Weiteres nicht mehr stattfänden. Auch Blohm + Voss in Hamburg und die Bredo Werft in Bremerhaven würden mit Reedereien über Inspektionstermine in den Werften verhandeln.

Doch auch nicht nur in Deutschland erhalten die Werften zusätzliche Aufträge. Die AIDAvita von AIDA Cruises beispielsweise absolvierte einen außerplanmäßigen Werftaufenthalt in Dubai. Währenddessen kommt es jedoch auch bei geplanten Werftaufenthalten z.B. auf Grund der gestiegenen Anforderungen an die Sicherheit der Werftarbeiter zu Verzögerungen. So kommt es beim Umbau der Carnival Victory zur Carnival Radiance im spanischen Cadiz zu Verzögerungen und die MS Hamburg (Plantours Kreuzfahrten) kam erst einige Tage später zu ihrem geplanten Werftaufenthalt in Setubal (Lissabon) / Portugal.

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