Bei der Meyer Werft soll aktuell Planungen zu zwei Betriebspausen geben

Nicht nur die Kreuzfahrt-Reedereien sind umfassend von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen, sondern auch alle damit verbundenen Branchen, wie z.B. die Werften, auf denen neue Kreuzfahrtschiffe entstehen oder in denen diese gewartet werden.

Doch im Gegensatz zu den Folgen für die Reedereien, kann die Papenburger Meyer Werft die Probleme der Zukunft bereits jetzt genauer einschätzen, denn es wird wohl vorerst keine neuen Aufträge für das Auftragsbuch der Werft geben. Dies sagte Bernhard Meyer bereits vor einigen Wochen in einem Video. Demnach wäre das Auftragsbuch derzeit gut gefüllt, aber man rechne nicht vor 2023 mit neuen Aufträgen zum Bau weiterer Kreuzfahrtschiffe. 

Außerdem ist davon auszugehen, dass bestehende Optionen zum Bau weiterer Schiffe aus einer Schiffsklasse wohl nicht gezogen werden könnten. Für die Werft, die zwischenzeitlich von zwei auf drei Neubauten im Jahr aufgestockt hatte, bedeutet das einen harten Rückschlag. Mittlerweile wurde bereits angekündigt, dass man wieder zurückfahren und nur noch zwei Kreuzfahrtschiffe im Jahr – ein kleines und ein großes – fertigstellen werde. Dies würde der Streckung der Auftragslage dienen. Entsprechende Verhandlungen mit den Kunden laufen bereits. 

Nun soll laut Informationen des NDR die Werft planen, möglicherweise zwei Betriebsstopps einzulegen – einen im Sommer, einen im Winter. Die Dauer könnte jeweils bis zu drei Wochen betragen. Demnach würden aktuell entsprechende Gespräche mit dem Betriebsrat geführt werden. In diesem Rahmen wird nun auch besprochen, auf welchem Weg die Kurzarbeit ausgeweitet werden könnte. Eine der Überlegungen seien eben die Betriebspausen. 

Aktuell befinden sich die Spirit of Adventure (Saga Cruises / Verspätung schon angekündigt), die Odyssey of the Seas (Royal Caribbean International) und die AIDAcosma (AIDA Cruises) im Bau. Auch die P&O Iona, die im Mai abgeliefert werden sollte, wurde durch die P&O Cruises noch nicht abgenommen. Die derzeitigen Maßnahmen der Kurzarbeit und der Streckung des Auftragsbuches könnten zur Folge haben, dass auch Odyssey of the Seas (Eigentlich Herbst 2020) und AIDAcosma (Eigentlich Mai 2021) verspätet auf den Markt kommen könnten.