Kreuzfahrt während der Corona-Pandemie: wenig Hoffnung für die ersten Monate in 2021

Kreuzfahrt während der Corona-Pandemie: wenig Hoffnung für die ersten Monate in 2021

© www.kreuzfahrt-aktuelles.de
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Wie könnte sich Kreuzfahrtjahr 2021 entwickeln?

Das vergangene Jahr 2020 war sicherlich mit Abstand das „schwärzeste Jahr“ seit dem Bestehen der Kreuzfahrtbranche und somit hegen alle Beteiligten die Hoffnung, dass das aktuelle Jahr besser wird. Es stellt sich somit die berechtigte Frage wie sich das Kreuzfahrtjahr 2021 entwickeln wird. Faktisch kann das niemand sagen, da hier viel zu viele Faktoren – insbesondere der Verlauf der Corona-Pandemie – mit einspielen, jedoch kann man mit ein paar Annahmen die Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Jahr einordnen.

Der Januar 2021 ist bereits ersichtlich und überschaubar. TUI Cruises und Hapag Lloyd Cruises sind aktuell alleine auf dem europäischen Markt unterwegs. Beide Unternehmen kreuzen auf den Kanarischen Inseln. Mitte des Monats wollen die mediterranen Reedereien Costa Crociere und MSC Cruises wieder starten.
Doch dazu muss das italienische Dekret, welches derzeit die Kreuzfahrten verbietet, auslaufen. Sollte es verlängert werden, so können die beiden Kreuzfahrtanbieter vorerst nicht wieder starten.
AIDA Cruises möchte nach den umfangreichen IT-Einschränkungen am 24.01.2021 wieder starten. Damit können bis Ende Januar im Gesamten wieder bis zu sechs Kreuzfahrtschiffe auf dem europäischen Markt im Einsatz sein.

Ebendiese Unternehmen werden schätzungsweise auch die Einzigen sein, die sich im Februar und März auf dem europäischen Kreuzfahrtmarkt befinden werden. Die amerikanischen Unternehmen werden wohl erst gegen Mitte des Jahres wieder in einer nennenswerten Anzahl unterwegs sein. Hier gibt es einige hohe Hürden seitens der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC. Sollte der Neustart gelingen, so ist dann aber auch noch nicht sicher, ob diese Reedereien ihre Schiffe in Europa wie geplant positionieren werden. 

Denkbar ist jedoch, dass die genannten Unternehmen bis Ende März noch eine geringe Anzahl von weiteren Kreuzfahrtschiffen wieder in den Dienst nehmen könnten. 

Es ist davon auszugehen, dass sich das Infektionsgeschehen rund um das Coronavirus im April und Mai wieder etwas entspannen wird – davon gehen wir deshalb aus, weil es sich dies im letzten Jahr auch so entwickelt hat und das Impfgeschehen weiter fortgeschritten sein dürfte.

Mit dem Sommer sollten sowohl das Infektionsgeschehen, als auch das Impfgeschehen soweit in Abhängigkeit sein, dass in den Sommer-Destinationen Ostsee, Nordeuropa oder auch Mittelmeer bereits wieder zahlreiche Kreuzfahrten von den verschiedensten Unternehmen angeboten werden könnten. Doch auch hier ist noch nicht davon auszugehen, dass alle Unternehmen bereits ihre gesamte Flotte wieder im Dienst haben werden. Ein Chef einer Reederei sagte bereits Mitte 2020, dass es je nach Größe der Flotte schon mindestens sechs Monate dauern kann, bis alle Schiffe wieder für den Betrieb mit Gästen vorbereitet sind. 
Auch werden zahlreiche Kreuzfahrtschiffe vor der Wiederaufnahme des Betriebs in die Werft müssen. 

Insgesamt 46 neue Kreuzfahrtschiffe sollen in diesem Jahr außerdem in den Dienst gestellt werden. Hierbei handelt es sich um planmäßige Neubauten für das Jahr 2021, aber auch um zahlreiche Kreuzfahrtschiffe, die zwar in 2020 ausgeliefert wurden, jedoch noch keine Gäste an Bord hatten oder keine nennenswerten Reisen absolvieren konnten – wir berichteten dazu bereits.

Die Wintersaison 2021 / 2022 ist im hohen Maße von dem weiteren Verlauf der Corona-Pandemie abhängig. Sollte sich das Infektionsgeschehen dann wieder so entwickeln wie im letzten Jahr und die Impfstrategie noch keine nennenswerten Erfolge gebracht haben, so könnte es eventuell wieder zu Rückschritten kommen.

Sollten die Entwicklungen tatsächlich eintreffen wie oben dargestellt, so könnte die Flusskreuzfahrt auch 2021 zu einem Gewinner der Situation werden, denn bereits 2020 konnten die Flusskreuzfahrtanbieter etliche Reisen realisieren, als dies bei den Hochsee-Reedereien noch nicht denkbar war. So wird es schätzungsweise auch 2021 der Fall sein. 

Es gilt hierbei zu beachten, dass es sich, wie Eingangs erwähnt, lediglich um eine mögliche Einschätzung ohne Gewähr handelt. Schließlich hat uns die Corona-Pandemie weiterhin fest im Griff, jedoch haben wir es auch zu einem großen Teil selbst in der Hand das Geschehen so zu beeinflussen, dass eine Normalität wie vor Corona schneller hergestellt werden kann. Jeder Einzelne kann aber seinen Teil dazu beitragen, dass 2021 in jeglichen Belangen besser sein wird, als 2020.

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