Hurtigruten Manager Bent Martini legt Ämter nach Corona-Ausbruch auf der MS Roald Amundsen nieder

Hurtigruten Manager Bent Martini legt Ämter nach Corona-Ausbruch auf der MS Roald Amundsen nieder

© Hurtigruten
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Hurtigruten COO Bent Martini hat seine Ämter vorübergehend niedergelegt

Der Corona-Ausbruch auf dem Hurtigruten Expeditionsschiff MS Roald Amundsen zeigt ganz deutlich wie zerbrechlich die Kreuzfahrtbranche aktuell ist und welche Rückschritte es neben einigen Lichtblicken geben kann. 

Mittlerweile kristallisiert sich immer mehr heraus, dass der Corona-Ausbruch auf dem Hurtigruten-Schiff erst dadurch möglich wurde, dass bei den Quarantäneregelungen für Crewmitglieder seitens Hurtigruten Fehler gemacht wurden. Die norwegische Polizei ermittelt in diese Richtung.
„Wir haben versagt“, soll Daniel Skjeldam, CEO (Chief Executive Officer = Vorstandsvorsitzender) gegenüber verschiedenen Medien gesagt haben. Nun hat das norwegische Unternehmen weitere Konsequenzen gezogen und dem COO (Chief Operation Officer = Leiter des operativen Geschäfts) Bert Martini nahe gelegt seine Ämter vorübergehend niederzulegen. In verschiedenen Medien ist zu lesen, dass es eine Initiative des Unternemens und nicht von Martini selbst war.
Dieser kam dieser Aufforderung nach. Ob Martini seine Ämter wirklich nur vorübergehend niedergelegt hat und zu einem späteren Zeitraum wieder aufnimmt, bleibt abzuwarten. Sicherlich werden auch die Ermittlungsergebnisse der norwegischen Polizei eine Rolle spielen. Fakt ist jedoch, dass nun Maßnahmen getroffen werden müssen, um eine Wiederholung eines solchen Falls auszuschließen.

Mittlerweile haben sich 62 Corona-Fälle – 41 Crewmitglieder und 21 Passagiere – in Zusammenhang mit der MS Roald Amundsen bestätigt. Das Schiff liegt weiterhin im Hafen von Tromsø. Hurtigruten hat derzeit alle Expeditions-Seereisen mit den Schiffen MS Roald Amundsen, MS Fridtjof Nansen und MS Spitsbergen abgesagt.

Einen Zusammenhang zwischen dem Corona-Ausbruch auf der MS Roald Amundsen und dem derzeitigen Handeln der norwegischen Behörden in Bezug auf Kreuzfahrten kann man nicht ausschließen. Auf Grund der Vorkommnisse sind die Behörden eher wieder vorsichtig geworden und sind gegenüber von Kreuzfahrten skeptisch eingestellt. Erst am vergangenen Freitag erreichte TUI Cruises die überraschende Botschaft, dass die Mein Schiff 1 und die Mein Schiff 2 für ihre Panoramafahrten in norwegische Hoheitsgewässer einfahren dürfen. Geplant war auf diesen Fahrten die norwegischen Fjorde anzufahren – ohne Landgänge, doch das gestattete Norwegen plötzlich nicht mehr. Die Gäste waren bereits an Bord und wurden von dieser Nachricht überrascht.
Es ist noch nicht abzusehen wie die norwegischen Behörden in künftigen Fällen verfahren werden.

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