Immer mehr Menschen sind gegen das Coronavirus geimpft – Gibt es Vorzüge an Bord von Kreuzfahrtschiffen für diese Gäste?

Weltweit schreiten die Impfkampagnen weiter voran, zum Teil schneller und zum Teil langsamer. In Deutschland war der Start mehr als holprig und so hat eine lange Zeit gedauert, bis die Impfzahlen pro Tag deutlich angestiegen sind. Die Impfgeschwindigkeit ist weiterhin ausbaufähig, doch mittlerweile wird die Gruppe der Geimpften immer größer, sodass der Ruf nach Rückgabe von Grundrechten bzw. der Gewährung von Freiheiten immer größer wird. 

Die Kreuzfahrtbranche nimmt sehr langsam aber auch sehr sicher wieder Fahrt auf und in den nächsten Wochen und Monaten werden weitere Kreuzfahrtschiffe wieder in den Dienst genommen. 
Nach aktuellem Stand sind sechs Kreuzfahrtmarken in Bezug auf den deutschen Markt mit mindestens einem Schiff unterwegs: nicko cruises, AIDA Cruises, MSC Cruises, Costa Crociere, TUI Cruises und Hapag Lloyd Cruises. 

Das Fundament, dass Kreuzfahrten in der anhaltenden Corona-Pandemie überhaupt möglich sind, ist das jeweilige Hygiene- und Sicherheitskonzept der jeweiligen Reedereien. Diese basieren alle auf der Annahme, dass kein Passagier geimpft ist. Die Konzepte haben sich in der Vergangenheit bereits mehrfach bewährt. Eine Änderung der Konzepte in Bezug auf eine Aufteilung für geimpfte und nicht geimpfte Gäste dürfte in naher Zukunft sehr wahrscheinlich nicht erfolgen.

Sollte es wider Erwarten doch dazu kommen, so würde es unabdingbar zu einem Schiff-in-Schiff-Konzept kommen, bei dem manche Passagiere etwas dürfen und andere eben nicht. Schon alleine aus organisatorischen Gesichtspunkten ist das nur schwer vorstell- und am Ende auch kontrollierbar – ganz abgesehen von den an Bord auftretenden Diskussionen. Verstärkt wird diese Situation natürlich dadurch, dass noch nicht jeder ein Impfangebot erhalten hat.

Auch bei den im Vorfeld notwendigen Maßnahmen zum Antritt einer Kreuzfahrt, wie unter anderem der obligatorische Coronatest, ist eine Änderung eher unwahrscheinlich. Während in Deutschland die Diskussion geführt wird, ob geimpfte Personen negativ getesteten Bürgern gleich gestellt werden, ist dies in Bezug auf die Kreuzfahrt derzeit kein Thema.

Abgesehen davon haben die in den Ländern zuständigen Behörden und auch der Flaggenstaat der Schiffe bei den Gesundheitsmaßnahmen eine große Macht und können Dinge beschließen, die umgesetzt oder eben aufrecht erhalten werden müssen. Die Reedereien können nicht eigenständig entscheiden. 
Dies gilt auch in Bezug auf Landausflüge. Viele Gäste sehen sich ja zurück zu den individuellen Erkundungen ohne einen Ausflug über den Kreuzfahrtanbieter buchen zu müssen. Doch auch hier haben die jeweiligen Behörden die Oberhand zu den Maßnahmen. Werden diese nicht eingehalten, erhält das Schiff keine Freigabe.

Eine denkbare Variante wäre beispielsweise bestimmte Schiffe nur für geimpfte Gäste freizugeben und andere für nicht geimpfte Passagiere. So könnte man zumindest die unterschiedlichen Maßnahmen an Bord der Schiffe für verschiedene Gruppen umgehen, jedoch muss es für so etwas erst einmal eine Genehmigung geben. 

Da es ja auch diverse Mutationen gibt und noch nicht in allen Fällen nachgewiesen ist, dass die Corona-Schutzimpfung mit den zugelassenen Impfstoffen dafür ausreichend ist, wird man sicherlich nichts überstürzten und nun schnell ein Konzept für geimpfte Kreuzfahrer entwerfen.

Fakt ist, dass es mit heutigem Stand keinerlei „Vorteile“ für Geimpfte auf Kreuzfahrten gibt. Alles was vor der Buchung zu erledigen ist, wie beispielsweise ein PCR-Test und neuerdings auch ein zweiter Schnelltest wie ihn AIDA und TUI Cruises fordern, müssen von allen Menschen gleichermaßen gemacht werden. Ebenso sind alle Verhaltensregeln an Bord von allen Passagieren gleich zu erfüllen.