26-minütiger Videozusammenschnitt gibt Einblicke in eine Kreuzfahrt für schwule Männer

In der internationalen Kreuzfahrtbranche gibt es vielfältige Themenreisen, die ergänzend zu den regulären Kreuzfahrten durchgeführt werden. So gibt es beispielsweise Schlager-, Heavy Metal-, Oktoberfest-oder Karnevals-Kreuzfahrten, aber auch Kreuzfahrten, die sich im besonderen Maße an die LGBTIQ+ Szene richten, werden durchaus regelmäßig angeboten. 

Vom 30.07. bis 06.08.2022 fand auf der Regel Princess der US-Reederei Princess Cruises – Teil der Carnival Corporation – die sogenannte „The Cruise“ statt. Hierbei handelt es sich um eine Gay Cruise, die von La Demence veranstaltet wird. Die Regel Princess wurde im Zeitraum der Reise von Princess Cruises gechartert, somit gab es in diesem Fall keine Vermischung mit Gästen, die nicht an einer schwulen Kreuzfahrt teilnehmen wollten. Die diesjährige „The Cruise“ von La Demence war bereits die zehnte ihrer Art.

Während der Kreuzfahrt von Civitavecchia (Rom) nach Athen wurden außer diesen beiden Stationen auch Dubrovnik, Korcula, Kotor und Mykonos. Neben den Destinationen, die erkundet werden konnten, stand auch das Bordleben in einem besonderen Fokus, denn eine schwule Kreuzfahrt besteht aus vielen Partys. Während der Reise wurden verschiedene Themenabende durchgeführt, zu denen sich die meist schwulen Männer entsprechend kleiden konnten oder eben nicht.

Wie das Portal queer.de berichtet, war auf benannten Gay Cruise auch ein Berliner Fotograf an Bord, der Ende des Monats einen entsprechenden Bildband zur Reise herausbringt.

Vor wenigen Tagen wurde ein von Backstage Andorra produziertes Video namens „Offical After Movie“ veröffentlicht. Dieses gut 26-minütige Video gibt umfassende Einblicke darüber, wie das Bordleben auf einer Gay Cruise ablaufen kann. Noch immer gibt es viele Vorurteile, mit denen die Menschen aus der LGBTIQ+ konfrontiert werden und viele Menschen haben auch eine gewisse Meinung, was Gay Cruises betrifft. Das Video zeigt einen realistischen Eindruck, zeigt jedoch auch eben das, was die Produzenten zeigen wollten – abseits der Aufnahmen kann es natürlich auch andere Ereignisse geben.

Letztlich handelt es sich eben um eine Themen-Kreuzfahrt, die sich an eine bestimme Zielgruppe wendet. Auch innerhalb der LGBTIQ+ Szene ist eine solche Kreuzfahrt nichts für jedermann, das ist eine ganz individuelle Entscheidung.

Auf dem deutschen Markt sind Gay Cruises eher eine Seltenheit, doch auch hier gibt es sie. Im kommenden Jahr wird wieder eine Spartacus Cruise vom 13. bis 20.05. im Mittelmeer auf der VASCO DA GAMA (für nicko cruises im Einsatz) stattfinden – auch diese richtet sich vornehmlich an schwule Männer. Insbesondere im US-Kreuzfahrtmarkt sind solche Gay Cruises viel verbreiterter als im europäischen Raum. Etwas verbreiteter sind auf deutschen Schiffen „Regenbogen-Treffs“, die eine Art Kennenlernen von Gleichgesinnten im „Stammtisch-Format“ sind. Im Jahr 2017 fand auf der damaligen Mein Schiff 2 (heute Mein Schiff Herz) die Rainbow-Cruise als erste LGBTIQ+-Kreuzfahrt des deutschsprachigen Raums statt, doch seitdem hat TUI Cruises diese Kreuzfahrt nicht mehr angeboten.

Wie bei allen anderen Themen im Leben gilt auch hier: Nicht alles ist für alle etwas, aber man muss anderen Meinungen und Ansichten tolerant gegenübertreten.