Die meisten Reedereien könnten bei der Verteilung der Gelder aus dem US-Konjunkturpaket leer ausgehen

Die meisten Reedereien könnten bei der Verteilung der Gelder aus dem US-Konjunkturpaket leer ausgehen

© www.kreuzfahrt-aktuelles.de
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Der US-Präsident hatte die Reedereien kürzlich gebeten auf Kreuzfahrten ab den USA zu verzichten und versprach dafür Finanzhilfen – Viele Reedereien könnten nun leer ausgehen

Die meisten Reedereien der Welt haben auf Grund der Coronavirus-Auswirkungen ihren Betrieb vorübergehend eingestellt. US-Präsident Donald Trump bat die Reedereien kurz zuvor auf Kreuzfahrt ab / bis US-Häfen zu verzichten. Dem kamen die meisten Unternehmen auch nach. Im gleichen Atemzug gab Donald Trump bekannt, dass es ein 2 Billionen US-Dollar starkes Coronavirus-Konjunkturpaket geben wir, von dem auch die Kreuzfahrtkonzerne profitieren sollen. 

Internationale Medien berichten nun, dass das Konjunkturpaket vorsehe, dass nur in den USA ansässige Unternehmen mit einer Mehrheit von US-amerikanischen Arbeitnehmern Anspruch auf die Unterstützung haben sollen. Das Unternehmen muss in den Vereinigten Staaten oder nach den Gesetzen der Vereinigten Staaten gegründet oder organisiert sein und die Mehrheit seiner Mitarbeiter in den Vereinigten Staaten beschäftigen. Somit ist der Großteil der Kreuzfahrtkonzerne ausgeschlossen, was insbesondere aus dem Fakt erkennbar ist, dass die meisten Mitarbeiter der Reedereien keine US-Amerikaner sind. Anders könnte es aussehen, wenn die Schiffsbesatzungen bei Subunternehmen bzw. Personaldienstleistern angestellt sind.

Beispielsweise könnte man auf den ersten Blick denken, dass z.B. die Royal Caribbean Cruises Ltd., die Muttergesellschaft von Royal Caribbean International, mit ihrem operativen Sitz in Miami ein US-Unternehmen ist, letztlich ist das Unternehmen in Liberia eingetragen. 

Bei der Carnival Corporation, dem weltweit größten Kreuzfahrtkonzern, mit der Carnival Cruise Line sieht es auf den ersten Blick  auch nach einem US-Unternehmen aus, aber es ist letztlich in Panama registriert. Ähnlich verhält es sich mit der Norwegian Cruise Line Holdings Ltd., die ihren registrierten Sitz auf Bermuda hat. 

Die Unternehmen könnten auch schon deshalb leer ausgehen, da der Großteil der Mitarbeiter insbesondere auf den Schiffen keine Amerikaner sind. Allerdings gibt es auch eine Vielzahl von Beschäftigten an den Stammsitzen in den USA, da alle drei Reedereien ihre Tagesgeschäfte mit jeweils mehreren tausend Mitarbeitern aus den USA führen. Letztlich entrichten sie dort auch diverse Steuern und durch die Hafenanläufe der vielen Kreuzfahrtschiffe werden mit den damit verbundenen Gebühren große Summen in die Kassen der USA gespült.  

Es bleibt also spannend, ob die stark gebeutelte Kreuzfahrtbranche Geld aus US-Konjunktur-Töpfen bekommt.

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