Carnival Corporation: Aktuell nur zwei von neun Marken mit tatsächlicher Neustart-Planung

Carnival Corporation: Aktuell nur zwei von neun Marken mit tatsächlicher Neustart-Planung

© www.kreuzfahrt-aktuelles.de
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Carnival Corporation: Nur zwei von neun Kreuzfahrtmarken mit baldigem Neustart-Plan

Die amerikanische Carnival Corporation ist der weltweit größte Kreuzfahrtkonzern – und befindet sich in der tiefsten Krise seit ihrem bestehen. Derzeit stehen noch immer alle Kreuzfahrtschiffe des Konzerns still. Zahlreiche Kreuzfahrtschiffe wurden bereits abgegeben, das Unternehmen startete mit über 100 Kreuzfahrtschiffen, verteilt auf neun Marken, in die Krise. Mittlerweile wurde die 100-Schiffe-Marke durch die Schiffsabgaben unterschritten.

Und auch nur zwei von neuen Kreuzfahrtmarken des Unternehmens werden „zeitnah“ wieder den Dienst aufnehmen – so die aktuellen Planungen. Die britische Cunard Line wird in diesem Jahr gar nicht mehr kreuzen. Hier soll der Neustart erst im Frühjahr 2021 stattfinden. Auch die amerikanischen Marken der Carnival Corporationen sehen derzeit noch keine Möglichkeit der Nennung eines Neustarttermins. Immer wieder werden seitens der Kreuzfahrtmarken reisen abgesagt.

Zwei Marken mit baldigen Neustart-Terminen

Bei den beiden Marken, die bald starten sollen handelt es sich um Costa Crociere und AIDA Cruises. Costa wird schon am morgigen 06.09.2020 wieder loslegen, AIDA Cruises erst Anfang November. Costa bereitet nun die letzten Schritte des Neustarts mit Costa Deliziosa in Triest vor. Vier Abfahrten sind derzeit geplant, die Reisen werden ausschließlich mit italienischen Gästen durchgeführt. Auch werden auf den Kreuzfahrten nur italienische Häfen angesteuert. Mit Costa Diadema wird ab dem 19.09.2020 ein zweites Kreuzfahrtschiff dieser Gesellschaft den Dienst wieder aufnehmen.

Auch AIDA Cruises wollte im September starten – mit Kreuzfahrten nach Norwegen. Doch Norwegen hält seine Hoheitsgewässer geschlossen, dadurch musste AIDA Cruises noch einmal umdisponieren und plant nun den Neustart im November auf den Kanaren. Kürzlich wurden die Kanaren vorübergehend zum Risikogebiet erklärt, es bleibt zu hoffen, dass dieser Status schon bald wieder relativiert wird.

Kaum realistische Pläne bei sieben weiteren Marken

Wie es hingegen bei den anderen sieben Kreuzfahrtmarken weitergehen wird, ist relativ unklar. Die bereits erwähnte Cunard Line, wird erst im nächsten Frühjahr wieder Fahrt aufnehmen. Bei der Carnival Cruise Line sind die Absagen zwischenzeitlich doch sehr unübersichtlich geworden, da das Unternehmen bereits einzelne Bereiche für das Jahr 2020 und andere Bereiche bis in den späten Frühjahr 2021 abgesagt. Der grundsätzliche Kreuzfahrtstopp besteht hier bis in den November, Details zu den einzelnen Absagen gibt es hier.

Die Holland America Line, die in der Krise nun vier Kreuzfahrtschiffe verkauft hat, soll ab dem 15.12.2020 langsam wieder Fahrt aufnehmen. Bestätigte Neustartpläne gibt es aber nicht, Bestand haben nur die Katalogfahrten ab diesen Daten. Dass die Katalogfahrten durchgeführt werden ist sehr unwahrscheinlich. Die P&O Cruises hat pauschal alle Kreuzfahrten bis 12.12.2020 abgesagt, einzelne Schiffe sollen gar bis März / April 2021 stillstehen. Auch hier gilt, dass noch keine Neustartreisen bestätigt wurden und es sich bei den Reisen ab Mitte Dezember lediglich um eher unwahrscheinliche Katalogfahrten handelt. P&O Australia hat seine Absagen bis Anfang Dezember vorgenommen. Da Australien und Neuseeland derzeit allerdings sehr streng mit Kreuzfahrtschiffen verfahren, ist es sehr wahrscheinlich, dass hier erst 2021 wieder gekreuzt werden darf.

Auch die Princess Cruises hat noch keine richtige Vorgehensweise kommuniziert. Hier wurden alle Kreuzfahrten bis mindestens November gestrichen. Ebenfalls hat das Unternehmen bereits kommuniziert, dass die beiden Weltreisen 2020 / 2021 nicht stattfinden werden. Die Seabourn Cruise Line hat einen recht detaillierten Plan, die Schiffe sollen ab 20.11.2020 wieder Fahrt aufnehmen, eines nach dem anderen. Mitte Mai 2021 sollen dann alle Schiffe wieder im Dienst stehen. Doch auch hier sprechen wir weiterhin von Katalogfahrten, deren Durchführung nicht gesichert ist.

Fazit: Von AIDA Cruises und Costa Crociere abgesehen gibt es bisher keine richtigen Neustartpläne bei den Marken der Carnival Corporation. Vor allem die Reedereien, die auf den amerikanischen Markt agieren, haben es derzeit aufgrund der dortigen Situation sehr schwierig, Planungen anzugehen. Bei den sieben Marken, die noch keinen Neustart vor Augen haben, haben noch immer die Katalogfahrten Bestand. In wie weit diese zu den Terminen durchgeführt werden können ist allerdings noch sehr unsicher.

Zahlreiche Verkäufe und Verschrottungen in der Krise

Wie bereits erwähnt, startete die Carnival Corporation mit über 100 Kreuzfahrtschiffe in die Krise. Doch in den vergangenen Monaten wurden zahlreiche Kreuzfahrtschiffe verkauft und in die Verschrottung nach Aliaga (Türkei) gegeben. Mit der Costa Victoria wird auch eines der Schiffe in Italien auseinander gebaut. Neben Costa Victoria wurden auch vier Kreuzfahrtschiffe der Holland America Line verkauft. MS Amsterdam und MS Rotterdam fahren künftig für Fred. Olsen Cruise Lines, MS Veendam und MS Maasdam wurden an Seajets (griechisches Fährunternehmen) verkauft. Bei der Carnival Cruise Line werden Carnival Fantasy, Carnival Inspiration und Carnival Imagination verschrottet. Auch Carnival Fascination wird nicht in den Dienst zurückkehren, ob diese auch verschrottet wird steht noch nicht eindeutig fest.

P&O Cruises hatte vor dem Verkauf der HAL Schiffe bereits die P&O Oceana an Seajets verkauft. In Griechenland wird es am Ende der Krise also eine neue Kreuzfahrtreederei mit drei Schiffen geben. Seajets war bisher auf Fähren spezialisiert.

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