Zwar ist der Zeitpunkt emotional ungünstig, denn erst vor rund zwei Wochen feierte die AIDAcara ihren 25.Geburtstag, doch die Entscheidung musste getroffen werden. Aus diesem Grund wird AIDA in Zukunft sehr dankbar auf die vergangenen 25 Jahre mit AIDAcara zurückblicken, denn mit ihr fing die Erfolgsgeschichte des Unternehmens an. Dieses Schiff wird aufgrund seines Status sicherlich niemals in Vergessenheit geraten – unabhängig davon, was mit AIDAcara nun passieren wird.
AIDAcara hat das Unternehmen geprägt, wie es bisher kein anderes getan hat. Mit ihr hat alles begonnen, mit ihr wurde AIDA Cruises zum deutschen Marktführer, mit ihr konnte AIDA Cruises im Oktober 2017 die allererste Weltreise eines Kussmundschiffes anbieten. AIDAcara hat in der Geschichte der deutschen Kreuzfahrt damit eine absolut tragende Rolle gespielt. Nun ist die Reise für AIDAcara bei AIDA Cruises aber zu Ende, zeitnah wird das Schiff an seinen neuen Eigner, wer auch immer das sein wird, übergeben. Derzeit liegt das Schiff nach wie vor im Hafen von Tallinn in Estland.
Die gestrige Pressemitteilung brachte aber noch einen Rückschlag für die AIDA Fans mit sich, denn es wurde auch mitgeteilt, dass der dritte Helios Neubau nicht zu AIDA Cruises kommen wird. Die Carnival Corporation, zu der auch die Costa Gruppe (Costa Crociere und AIDA Cruises) gehört, hat entschieden, dass der dritte Helios Neubau statt an AIDA an die Carnival Cruise Line gehen wird.
Auch das ist natürlich schade, spart aber rund 900 Millionen Euro (Baukosten für ein Schiff der Helios Klasse). AIDA Cruises bremst mit diesen beiden Maßnahmen sein enormes Wachstum. Es wird aber keineswegs einen Stopp geben, denn bis 2030 soll gar das erste emissionsneutrale Schiff in der Flotte von AIDA Cruises zu finden sein. Ende 2021 wird die Kapazität der Flotte durch AIDAcosma noch einmal angehoben.
Wann der nächste Neubau nach der AIDAcosma folgen wird, ist also nun wieder ungewiss. Vorerst wird sich AIDA Cruises, wie auch die gesamte Branche von den Folgen der Corona-Pandemie erholen müssen. Bis heute stehen nur wenige Kussmundschiffe im Dienst – diese kreuzen weiterhin mit verminderter Kapazität.